Schöner wohnen in der Speis

Ich weiß, ich bin heute sehr spät dran. Aber diese Woche war mal wieder eine der Wochen, in denen einfach zwei bis drei Tage fehlen. Ich versuche dann immer, dies mit einer Reduzierung der nächtlichen Ruhezeit zu kompensieren, indem ich einfach etwas schneller, dafür aber kürzer schlafe. Manchmal klappt das ganz gut, doch in solchen Wochen genügt eben auch dies nicht. Die Ursache dafür war meine Speisekammer. Einer, wie ich finde, der gemeinsten Räume im ganzen Haus 😠.

 

Was muss, das muss

Es war an der Zeit, die Speisekammer zu renovieren. Über den Grund dafür lasse ich mich an dieser Stelle nicht aus. Es wurde hier schon öfter über die verschiedensten Gründe, die eine Speisekammerrenovierung verlangen können, berichtet. Dreifalterigkeit im Schlaraffenland Mit Speck fängt man Mäuse – manchmal Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich würde aus meinen Fehlern nicht lernen 👩🏽‍🏫. Es war jedenfalls so, dass ich nicht die Möglichkeit hatte, die Renovierung zu planen, die Aktion fand also spontan statt.

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Man sollte meinen, in zwei Tagen müsste solch eine Aktion durchaus abgeschlossen sein. Doch ist es unglaublich, was in vier Wände, mit einer 4,5 Quadratmeter umfassenden Grundfläche alles rein passt. Wahrscheinlich liegt es an der Raumhöhe, die natürlich bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt ist. Es war jedenfalls nicht möglich, den ganzen Krempel übergangsweise in der Küche unterzubringen. Denn schnell stand hier jeder Zentimeter voll und ich musste auf die Terrasse ausweichen. Hatte zur Folge, dass ich vergangene Woche auch nicht kochen konnte, und sich meine Kinder heute wahrscheinlich völlig entkräftet aus der Schule heimschleppen werden. Gottseidank sind sie heute bei Oma zum Essen eingeladen, ich bin sicher, die wird sie wieder einigermaßen aufpäpeln.

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Kurzurlaub auf der Terrasse

Wenn schon, denn schon

Nachdem alle Regale leergeräumt waren, wurde mir sofort klar, dass nach zwanzig Jahren auch dringend neue Farbe an die Wand musste. Also alle Regale abbauen,ì und raus mit den Schränken. Da diese bereits in die Jahre gekommen sind, war mir ebenso schnell klar, dass diese Schränke wohl ihr Lebensende erreicht haben und dringend ersetzt werden mussten. Der Himmel schickte mir wohl zufällig in diesem Moment Glitzer vorbei. Sie kam eigentlich, um sehr wichtige, weltverändernde Dinge zu besprechen. Was kann dir in so einem Fall Besseres passieren, als bei solchen Aktionen eine erfolgreich studierte Fachfrau auf diesem Gebiet an der Seite zu haben. Nachdem selbst der Profi bestätigte, dass die alten Schränke raus müssten, war auch mein Mann überzeugt. So fuhr ich also mit Glitzer in das nächstgelegene Männerparadies, um die Materialien für die Renovierung zu kaufen.

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Haushalt mit System 😊

Sehr schnell waren die Wände gestrichen (Glitzer überlegte mit mir, ob ich jede Wand in einer anderen Farbe streichen sollte, wir entschieden uns letztendlich jedoch für neutrales Weiß) und das neue Regal aufgebaut. Man sollte meinen, die eigentliche Arbeit sei nun erledigt, doch in Wirklichkeit geht sie erst los. Da das ganze Zeug bereits zwei Tage auf der Terrasse stand, musste natürlich alles gespült werden, man weiß ja nie, was da dran war. Und nach mehrmaligem Nachfragen meines Mannes, ob ich denn wirklich alle Kuchenformen bräuchte, weiß er nun, dass Springformen verschiedene Größen haben. Nicht überzeugen konnte ich ihn hingegen, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob denn der Kuchen zwei Zentmeter mehr oder weniger im Durchmesser hat. Und JA, man braucht ZWEI Tortenringe. Echt.

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Mal sehen, wie lange die Ordnung bleibt

never change a running system

Nicht bedacht hatte ich, dass mit den alten Schränken auch mein bisheriges System der Aufbewahrung verschwand. Das neue Regal ist nicht nur abgrundtief hässlich, es hat auch ein komplett anderes Format als die alten Schränke. Es ist nun nicht mehr möglich, die gewohnten Platzierungen der Gegenstände beizubehalten. Bedeutet, für jeden Gegenstand muss ein neuer Platz gefunden werden. Nach mehreren Tagen des Hin- und Herräumens, zwei weiteren Baumarktbesuchen (beim gestrigen entdeckte ich, dass das am Montag gekaufte Regal nun zehn Euro günstiger ist 🤬) und unzähligen Spülmaschinenladungen bin ich nun auf einem guten Weg und denke, heute endgültig fertig zu werden. Nicht umsetzen konnte ich leider meinen Wunsch, alles aus Plastik zu verbannen. Nie im Leben würde ich heute neue Plastikdosen kaufen. Aber auch ich habe in meinen ersten Jahren als Hausfrau Berge davon von den abendlichen Prosecco-Plastikdosen-Verkaufsveranstaltungen mit nach Hause geschleppt. Ich habe gehört, dass es diese Veranstaltungen übrigens auch für Männer geben soll. Funktioniert so, dass der Gastgebermann die gelben Säcke stellt und die Gästemänner dürfen so viele Plastikschüsseln mitbringen wie sie wollen. Zwar soll es da keinen Prosecco geben, dafür aber Bier. Da diese Dosen aber nun ja bereits im Haus sind, brachte ich es nicht über’s Herz, sie wegzuwerfen. Der Umwelt zu Liebe, habe ich sie doch wieder ins neue Regal einziehen lassen. Mit neuer Beschriftung. Aus dem Beschriftungsgerät 😁.

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Was ist Marie Kondo 🤔?

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden. Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, auch allen Mitbewohnern die Möglichkeit zu geben, die nun bestehende Ordnung beizubehalten. Dass ich Systeme sehr gerne mag, hab ich hier schonmal beschrieben: Ohne Plan läuft gar nix! Auch habe ich da erzählt, dass ich ein Beschriftungsgerät habe. Die Beschriftung im Kühlschrank hat auf jeden Fall leider gar nix gebracht. Aber ich probiere es in der Speis auf jeden Fall wieder. Steter Tropfen höhlt den Stein 💪🏼. Es kann jedenfalls keiner sagen, er wüsste nicht, wohin der große Topf gehöre.

So, ich muss weiter…. Ich muss noch einige Schilder schreiben und überlegen, ob ich anlässlich der Fertigstellung meiner nun vorbildlichen Speisekammer zu einem kleinen Umtrunk einladen soll. Ich hätte da frisch gespülte Tabletts mit passenden Schälchen, auf denen man ganz ausgezeichnet Gemüsesticks und Dips dazu servieren könnte. Oder Chips. Außerdem läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich einen Blick in die übrigen Räume werfe. Aber sollte Besuch kommen, so zeig ich ihm einfach die Speis.

Alles Liebe und ein schönes Wochenende wünscht dir

Flitzer

5 Antworten auf “Schöner wohnen in der Speis”

  1. Solche ungeplanten Zwangsaktionen sind furchtbar!
    Aber man hat hinterher die Gewissheit, dass man viel geschafft hat und dass man hoffentlich gaaaanz lange diesen Raum von der To-Do-Liste streichen kann.
    Bei mir würden folgende Räume von so einer Aktion profitieren:
    Schrankzimmer, Dachboden, Waschküche, Arbeitszimmer, Abstellkammer, alle Schränke im Haus, Scheune, Schuppen!
    Aber ich habe die Gewissheit, dass für jeden Raum einmal der Tag kommt, an dem er durch irgendwelche Umstände in den Genuss eines Rundumschlages kommt.
    Und darauf kann ich sehr geduldig warten!😚

    Gefällt 1 Person

    1. Da hast du Recht…😒. Ich musste gar nicht lange warten, denn gestern Abend blinkte meine waschma Adresse 😨.. das Flusensieb ist es nicht… die Waschküche ist also heute dran 😡. Dir einen schönen Sonntag 😗

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    2. Bin ich froh einen so ehrlichen Kommentar lesen zu dürfen. Das beruhigt mich ungemein. Nicht selten frage ich mich, ob ich denn die Einzige bin, die diese Chaosecken hat. Denn komischerweise wird über diese nicht gesprochen. Hase ich wünsche Dir und uns noch sehr viel Geduld. LG Glitzer

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  2. Dieser Beitrag zeigt mir mal wieder, dass die meisten Begebenheiten im Leben zwei Seiten haben. Während ich keinesfalls die vergangene Woche mit Dir tauschen möchte, blicke ich nun doch leicht neidisch auf das Ergebnis. Obwohl es noch nicht lange her ist, dass ich meine Speis grundsanieren musste, herrscht bereits wieder das altbekannte Chaos. Ich krieg das dauerhaft einfach nicht hin. Vielleicht probiere ich es jetzt auch mal mit der Beschriftung aller Regale, damit sich meine Mitbewohner leichter orientieren können. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
    LG Glitzer

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