Wenn einer eine Reise tut…
Ja, ich kann’s selbst kaum glauben, aber ich war vergangenes Wochenende weg. Weit weg. Und das über drei Tage. Ohne Mann, ohne Kinder, aber trotzdem nicht alleine. Drei mal darfst du raten, wer dabei war…
„Freunde sind das Salz in der Suppe des Lebens“
-Klaus Seibold-
Ich habe ja so gut wie keine Freunde. Stört mich auch nicht, mir reicht meine Mädelsgruppe, mir reichen die Freunde, die ich habe. Treue Leser wissen ja, wovon ich rede, aber hier kannst du zur Sicherheit auch nachlesen: Schön, dass Du da bist 🙂 Es war mal wieder die altbewährte Besetzung unterwegs. Doch zusätzlich war diesmal noch ein Mädel dabei. Aus Datenschutzgründen will ich sie Bonny nennen. Sie muss dann und wann dringend aus dem Baby-/Kleinkindertrott befreit werden und es ist immer lustig mit ihr. Deshalb nahmen wir sie sehr gerne in unsere Gruppe auf.

Keine Reise ohne Plan
Schon vor Wochen begannen die Planungen für die große Reise. Keine Diskussionen gab es über das Ziel. Es sollte in die Landeshauptstadt gehen. Ganz einfach deshalb, weil eine von uns da mehrere Jahre gewohnt hat und die besten Cocktailbars, Secondhandgeschäfte sowie den U-Bahn-Fahrplan im Schlaf abrufen kann. Warum sollte man das Rad neu erfinden??? Die Reiseleitung war somit geklärt. Sie übernahm die komplette Organisation. Von der Buchung unseres luxuriösen Hostel-Zimmers mit Parkplatz, über das Tagesprogramm. Wohl dosiert hat sie sogar die besten Bagelläden, Imbissbuden und Restaurants geschickt dazwischen geplant. Regelmäßiges Essen ist alleine wegen des Blutzuckerspiegels sehr wichtig☝🏽. Und selbstverständlich waren alle Tische in den Restaurants und Bars bereits reserviert. Ein herzliches Dankeschön dafür. Danke für deine unendliche Mühe und dein Bestreben, jedem gerecht zu werden. Durch die optimale Planung war es möglich, in den drei Tagen das zu erleben, wofür andere eine Woche brauchen. Wahrscheinlich hätte ich alleine mindestens einen Tag mit einem Fahrplanstudium verbracht.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen 🙄
Soweit, so gut. Um die Reise an sich musste ich mich also nicht kümmern. AAABER… Wenn Mama, oder besser: die Haushälterin, verreist, gibt es ja zu Hause doch einiges zu organisieren. Bei mir ist es zumindest so, dass wenn mir ein Wochenendtag im Haushalt fehlt, ich mindestens zwei Wochen darunter leiden muss. Ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich bisher noch nie alleine verreist bin. Keine Ahnung, wie das andere Haushälterinnen schaffen, mir ist es ein Rätsel. Bereits am Sonntag vorher begann ich deshalb mit den Vorarbeiten. Es musste am Donnerstag Abend jedenfalls der Container am unteren Ende des Wäscheabwurfs leer sein. Denn auch wenn ich nicht da bin, Wäsche fällt ja trotzdem an. Und es ist mir auch ein Rätsel, warum das bei uns solche Massen sind. Klar, Babys und Kleinkinder verursachen auch viel Wäsche. Aber wieviel Babypullis sind in eine Maschine zu kriegen? Von den Zweimannzelten meiner Großen in trendiger Oversize-Größe sind es jedenfalls nicht viel. Die Wäsche hatte ich jedenfalls bis Donnerstag Abend bravourös gemeistert.

Um alle Aufgaben auf der Arbeit zu erledigen, kam ich am Donnerstag natürlich sehr spät von der Arbeit. Nachdem ich ein schnelles Essen auf den Tisch gezaubert hatte, war der Elan verschwindend gering, auch noch meinen Koffer zu packen. Da ich ohnehin den Plan hatte, lediglich zwei Unterhosen und zwei paar Socken einzupacken – okay, gutes Schuhwerk natürlich noch – und mir den Rest neu zu kaufen, war diese Aufgabe ja überschaubar. Ich verschob sie deshalb auf den nächsten Morgen. Abfahrt sollte um fünf Uhr sein. Alles ist also locker zu schaffen, wenn ich um vier Uhr aufstehe. Ich habe mir den Wecker auch gestellt, jedoch habe ich ihn nicht eingeschaltet. Ich bin meinem Mann sehr dankbar, dass er mich um 4:47 Uhr sanft an der Schulter rüttelte mit den Worten: „Musst du nicht los?“ Der Vorteil war, ich war SOFORT wach. Okay, es ging zwar alles etwas schneller, aber ich hab’s trotzdem geschafft. Wieder einmal stellte ich fest, dass ich unter Druck wohl am effektivsten arbeiten kann. Ich stand im wahrsten Sinne des Wortes fix und fertig an der Haustür, als kurz nach fünf Glitzer mit ihrem Spaßbus vorfuhr. Sie war die freiwillige Chauffeurin und ich könnte mir niemanden vorstellen, der dafür besser geeignet wäre. Danke Glitzer.
Jetzt geht’s los
Jedenfalls saßen wir mit Bonny nach einem kurzen Stopp beim Bäcker (man braucht ja Frühstück und Gottseidank sorgt unser Bäcker dafür dass wir bereits zu dieser Zeit einkaufen können – er schenkte uns noch allerleckerste Lebkuchen DANKE -) im Bus Richtung Berlin.

Einen detaillierte Reisebericht darfst du leider nicht erwarten, denn es ist unmöglich, all das Erlebte in Worte zu fassen. Outlet-Stores, Tischgrill beim Koreaner, Markt, Holocaust-Mahnmal (so Nazi-Deppen sagen ja, es gab keine Judenverfolgung, ich weiß aber, dass es so war), bester vegetarischer Döner ever (gab’s Gottseidank auch mit Huhn und in Chuck-Norris-scharf😭), schnucklige Kaffees, anderer Markt, Drag-Queen-Karaoke, noch ganz anderer Markt, Linie 100 und Linie 200 und natürlich Tobi in der U-Bahn. Nur um die markantesten Punkte ganz kurz aufzuzählen. Geschäfte, Shops und Läden habe ich irgendwann aufgehört zu zählen.

Mein Fazit:
Wieder zu Hause und rückblickend stelle ich fest: Ich werde alt. Ganz klar war das daran zu erkennen, dass ich in der Bar gesiezt wurde und „Madame“ keinen Ausweis am Eingang zeigen musste. Kann auch sein, dass das an meinem enorm schicken Hut lag, den ich mir gekauft habe, da es ziemlich windig war (80% der Körperwärme soll ja angeblich über den Kopf verloren gehen). Ein weiteres Indiz für mein fortgeschrittenes Alter war, dass wir die Straßenpizza nachts um drei draußen bestellt haben und dann innen gegessen haben. War trotzdem sehr nett, und wir hätten, wenn wir hätten wollen, auch noch die Einladung zu einer Aftershowparty annehmen können. Aber da wir unser Zimmer ja bereits bezahlt hatten, wollte wir dieses auch nutzen. Und ein weiterer, ganz deutlicher Beweis: ich habe mich nach einer Woche noch nicht vollständig von den Strapazen erholt. Den Haushalt kann ich wahrscheinlich im Laufe des Wochenendes aufholen, denn irgendwie geht’s ja immer. Einen wesentlichen Beitrag dazu hat gestern Abend mein Steuerberater geleistet, denn er musste den heute geplanten Termin laaaaaiiider absagen. Danke, lieber Herr Steuerberater. Auch weiß ich nun ganz sicher, dass ich öfter verreisen kann. Der Begrüßungsspruch „Man hat fast gar nicht gemerkt, dass du weg warst!“ machte mir deutlich, dass die Meute auch ohne mich sehr gut zurecht kommt.
Trotzdem, Mädels und Bonny, es war schön mit euch. Und alle Strapazen haben sich mehr als gelohnt. Danke für das tolle Wochenende 😘.
So Leute, ich muss weiter. Ich habe einen Frisörtermin. Was muss, das muss.. Man darf sich halt auch als fast alte Frau nicht gehen lassen.
Alles Liebe und ein tolles Wochenende wünscht dir
Flitzer

Danke sehr vielmals für das super Foto! Was für eine Wand! Und noch dazu mit Beleuchtung, hab ich gehört. Definitiv ein zukünftiges Reiseziel. Wie gut, wenn man wie Ihr auf so ortskundige ehemalige Einheimische zurückgreifen kann. Da fällt Euch bestimmt bald der nächste Reiseanlass ein: normales Shopping, Holy Shit Shopping oder reines Flohmarktshopping… die Sehenswürdigkeiten hattet Ihr ja schon. Die Reisekasse ließe sich zuhause oder gleich vor Ort auffüllen durch Aktionen am Adventsmarkt oder in der Fußgängerzone, z.B. Boxerverkauf oder Boxerbox (so wie Burgerbox) oder Fränkische Witze erzählen.
Und ganz wichtig:bald wieder wegfahren, damit der Heilige Rest zuhause/Personal/Kind &Kegel das als normal betrachtet und sich bei ihnen nützliche Routinen in Haushaltsführung und Ordnung halten etablieren.
So long! ( Bin heut ein bisschen hibbelig wegen unserer dreistelligen Besucherzahl )
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Die dreistellige Besucherzahl war euch mehr als vergönnt. Es ist immer wieder toll bei euch. Deine Ideen sind super 😁. Und es macht nur Sinn, die Reisekasse in der ein oder anderen Weise aufzufüllen. Es würde ja auch „es is für an gut’n Zweck“ laufen 😜. Ich wünsch‘ dir eine ruhigere Woche als die vergangene und freu‘ mich auf’s nächste mal 🙋🏽♀️
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Es war wirklich super.
Leider musste ich diese Woche wieder am eigenen Leib erfahren, dass die Verwandtschaft doch immer wieder recht hat!
Die sagen nämlich, dass man im Winter keine U-Bahn fährt, weil das voll die Krankheitsgarantie ist!
Liege nun mit Grippe flach, würde es aber immer wieder mit Bonny und den Mädels machen!😉
Das Wochenende war es allemal wert!
Mich ärgern nur die Dinge die ich nicht gekauft habe🤪!
Evtl. fahren wir mal wieder im Dezember, denn jetzt wäre das Weihnachtsgeld da!
Ich freu mich auf die nächste Reise mit euch!!
Liebe Shoppinggrüße,
Euer 🐰
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Armer 🐰…. eigentlich isses egal, wann wir wieder fahren. Denn sicher ist, dass das Weihnachtsgeld ohnehin nicht zur Finanzierung ausreichen wird😏. Gute Besserung und komm schnell wieder auf die Pfötchen
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Ich kann nur betonen, wie toll das Wochenende auch für mich war. Eine Auszeit vom Alltag tut gut und lässt mich Kraft tanken für die Aufgaben der nächsten Zeit. Hoffentlich schaffen wir es auch im nächsten Jahr geschlossen in die Hauptstadt. Bis dahin ist das Sparschwein hoffentlich wieder genährt. Mir ist es ein Rätsel, wie sich ein Großstadtleben auf Dauer finanzieren lässt.
LG Glitzer
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