Unendliche Wiederholungen von Klassikern und wo man hin zappt ein Mord nach dem anderen. Von den Realityshows ganz zu schweigen. Wirklich prickelnd ist das Programmangebot unserer Fernsehsender an den meisten Abenden nicht wirklich. Ich frage mich manchmal, wer sich das allabendlich antut. Vielleicht der große Teil der Bevölkerung, der selbst keine Probleme hat und sich deshalb vor Augen führen muss was denn alles sein könnte, wenn sie denn kein so tolles Leben hätten? Glückspilze sind da noch die Sportfreunde, für die abhängig von der Jahreszeit fast rund um die Uhr Fußball, Basketball oder Biathlon übertragen wird.
Du gehörst zu keiner der beiden genannten Gruppen? Dann geht es Dir wie mir.
Deshalb – Bücher
Vor längerem bin ich dazu übergegangen die halbe Stunde, die mir zwischen Küchendienst und komatösem Schlaf bleibt, mit einem Buch zu überbrücken. Genremäßig bin ich da ziemlich flexibel. Von historischem Roman, Heimatkrimi, Biografie über Erziehungsratgeber und Selbsthilfebücher habe ich alles schon einmal gelesen. Leider gehöre ich zu dieser Art Leser, die, einmal angefangen, jedes Buch zu Ende lesen müssen. Woran das liegt kann ich Dir nicht sagen. Irgendwie geht mein Unterbewusstsein wohl davon aus, dass es in jedem Buch etwas gibt, das es Wert ist, abgedruckt zu werden. Besonders, wenn das Prädikat „Bestseller“ in goldenen Lettern auf dem Umschlag aufgedruckt wurde. So etwas macht man doch nicht ohne Grund. Dachte ich. Deshalb für Dich hier die Definition von „Bestseller“ aus dem Duden:
Wortart: Substantiv, maskulin
H äufigkeit: ▮▮▮▯▯
Worttrennung:Best|sel|ler
Ware (vor allem Buch), die überdurchschnittlich gut verkauft wird
Kurzform: Seller
Synonyme zu Bestseller Erfolgsroman, Kassenerfolg, Kassenschlager, Publikumserfolg, Schlager, Verkaufsschlager; (umgangssprachlich) Hit, Knüller; (Jargon) Renner
Herkunft englisch best seller, aus: best = best… und seller, Seller
(Quelle: Online Duden)
Die Grammatik erspare ich Dir jetzt. Aber fällt Dir etwas auf? Es geht einzig und alleine um Verkaufszahlen und damit um den Gewinn, der sich mit diesem Buch erzielen lässt. Und es funktioniert. Steht auf einem Buch Bestseller, greifst du leichter zu, in dem Vertrauen, dein Geld und deine kostbare Lebenszeit, die du für das Lesen brauchst, gut zu investieren. Von wegen. Für besseres Verständnis gibt es da nämlich noch die Definition Bestseller auf wikipedia. Ja ich weiß, wikipedia ist nicht immer das Goldene vom Ei. Das ist es, was ich meinen Sprösslingen bei jedem Referat klar zu machen versuche, aber in diesem Fall finde ich es eine lohnende Ergänzung zum Duden. Dort steht nämlich Folgendes:
Der Weg zum Bestseller: Ein Buch wird zu einem Bestseller, indem es überdurchschnittlich oft verkauft wird. Dabei ist nicht immer die literarische Qualität eines Buches ausschlaggebend, sondern oft eine von Verlag und Literaturvertretung in vielen Einzelheiten geplante Herstellung und eine mehrstufige Werbung. Dass ein solcher Erfolg nicht leicht zu erringen ist, ergibt sich schon daraus, dass in den USA jährlich schätzungsweise 200.000 Bücher auf den Markt kamen, von denen gerade einmal 1 % Bestsellerstatus erreichen können. Auf dem Weg zum Bestseller begegnet ein Buch unterschiedlichen Personen und Institutionen, die über seine Zukunft entscheiden. Zu ihnen gehören Buchhändler, Verlagshäuser, Redakteure, literarische Agenten und die Medien. Die bedeutendsten Verlagshäuser in Deutschland, wie unter anderem Bertelsmann, Suhrkamp oder auch der Fischer-Verlag, können bereits einen Großteil der in Deutschland publizierten Bestseller auf sich vereinigen. Unabdingbar für den Erfolg eines Buches sind ein gutes Marketing mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowohl vom Verlag als auch im Bucheinzelhandel. Doch nicht nur das Buch selbst ist ein Gegenstand von Vermarktungsstrategien, sondern auch der Autor. Insbesondere, wenn er bereits einen Bestseller hatte, kann seine Person benutzt werden, um ein neues Werk zu vermarkten. Häufigere Auftritte eines Autors in der Öffentlichkeit und auf verschiedenen Medienplattformen (TV, Internet) können den Verkauf seiner Bücher ebenfalls fördern.
(Quelle: wikipedia 08.11.17)
Mit diesem Wissen lässt sich so mancher Fehlkauf vermeiden. Auf den Hinweis „Bestseller“ fallen wir nun nicht mehr so leicht herein. Aber worauf achten wir dann? Ein tolles Cover, das uns anspricht, ist das eine. Allerdings musste ich auch dafür schon mein Lehrgeld zahlen. Oft hat das lebensbejahende Bild auf dem Einband nur wenig mit dem Inhalt der Geschichte zu tun. Auch das gehört zur Vermarktungsstrategie, klar soll es uns ansprechen und zum Kauf anregen. Doch geht nicht selten das Cover direkt am Inhalt vorbei und als Resultat steht die Enttäuschung von uns Leserinnen über die Qualität der erworbenen Literatur. Am besten beraten ist man bei einem Buchneukauf in einer guten Buchhandlung. Ich durfte vor einiger Zeit eine ganz tolle Buchhändlerin kennen lernen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre Kunden bestmöglich kennen zu lernen und ihnen individuelle Buchtipps zu geben. Sie macht Buchlesungen in gemütlicher Runde und stellt mit Textbeispielen neue Autoren vor. Voller Leidenschaft führt sie in die Geschichten ein, so dass die Zuhörer am liebsten sofort mit dem Lesen beginnen würden. Der Vorteil bei dieser Variante – du weißt sicher, dass sie dir nur ein Buch empfiehlt, das sie, oder einer ihrer Kunden, das Buch bereits gelesen hat und für gut befand. Sicherlich gibt es bei Dir in der Nähe ein ähnliches Angebot von Buchhändlern. Es lohnt sich danach zu suchen, versprochen.
Bücher über Bücher
Eine unerschöpfliche Schatztruhe sind außerdem unsere Büchereien. Die unsere ist ein richtiges Kleinod. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen zu bedanken, die uns ein solches Geschenk machen. Ihr seid großartig. Deshalb ein ganz herzliches Vergelt’s Gott. In unserer wundervollen Stadtbücherei kann ich mir sogar einen Kaffee gönnen, während ich die Klappentexte meiner Fundstücke durchlese. In gemütlicher Atmosphäre kannst du sicherlich auch in einer Bücherei bei dir in der Nähe auf Erkundungstour gehen. Nimm dir die Zeit und stöbere in allen Ecken. Mitunter wird dich hierbei ein Cover regelrecht anspringen, als hätte es nur auf dich gewartet. Wenn du dich dank der beeindruckenden Auswahl nicht entscheiden kannst, frag deine Bibliothekarin nach ihrer Meinung. Sie hat den ganzen Tag mit Büchern und deren Lesern zu tun. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie meist ein ganz gutes Bild von der Qualität eines Buches haben. Falls die Auswahl doch einmal misslungen ist, Schwamm drüber, das Buch hat dich ja nichts gekostet. Da fällt es dir sicherlich auch leichter, es weg zu legen, ohne es bis zum bitteren Ende durchleiden zu müssen. Es ist mir übrigens noch nie mit einem Büchereibuch passiert, dass ich es nicht fertig lesen wollte. Solltest du dich auf Partnersuche befinden, noch ein Tipp. Männer, die in Büchereien gehen, haben immerhin so viel Intelligenz, dass sie zusammenhängende Texte verstehen können. Oder sie sind ihrerseits auf der Pirsch. Was soll’s, immerhin weiß er, dass es Büchereien gibt!
Buchtipps aus dem Netz
Falls du lieber vom Sofa aus stöberst, dann empfehle ich dir nach Bücherblogs zu suchen. Es gibt ganz tolle, die wirklich hilfreiche und ehrliche Rezessionen bringen. Nichts gestelltes, sondern ehrliche Meinungen von Leuten die Bücher lieben und sie gerne lesen. Ich möchte an dieser Stelle keine Werbung für einen bestimmten Blog machen. Such einfach selbst, sicherlich findest du den Passenden für dich.
Also, hol dir ein gutes Buch und los!
Oder um ein Zitat zu bemühen:
„Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst: Man überlässt es dem Dichter, wann man einschläft“ (Ernst R. Hauschka)
2 Antworten auf “Der Weg zum richtigen Buch”