Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen.
So lautet ein Zitat von Goethe. Ich kann ihm da nur eingeschränkt Recht geben. Ich habe tolle Tage hinter mir. Es zeichnete sich im Vorfeld bereits ab, dass es ein chaotisches und turbulentes Wochenende werden würde.
Nach einer arbeitsreichen Woche begingen wir am Freitagnachmittag mit Kaffee und selbst gebackenen Torten und Kuchen den 50. Geburtstag meines Schwagers.
Natürlich blieb es nicht bei einem Stück Torte, und so waren wir gut genährt bei unserer nächsten Einladung eingetrudelt. Freunde hatten zum Dönergrillen eingeladen. Original zubereitet und sowas von lecker. Danke Willi, das war der beste Dönerteller, den wir jemals gegessen haben.
Dazu gabs leckeres Brot, Zaziki von Schwiegermama – sowas von unglaublich gut – und natürlich knackigen Salat. Von diversen „Kleinigkeiten“, die den Tisch durchzubrechen drohten, ganz zu schweigen. Keine Frage, aus einer Portion wurden drei und wir mussten unseren Magen mit Hochprozentigem unterstützen. Der Arme war bereits völlig überfordert. Es war ein herrlicher Abend mit, wie immer, tiefsinnigen, aber auch lustigen Gesprächen. Er war so kurzweilig, dass wir beinahe den Absprung verpasst hätten. Zum Glück gelang es uns noch, das nächste Treffen festzulegen. Da geht das Geschnatter dann weiter. Einfach toll. Aber wie gesagt, wir mussten weiter. Als wir gegen 23 Uhr zur Geburtstagsparty unseres Schwagers eintrafen, begrüßte uns eine heitere Partystimmung mit, genau, einem Buffett, das seinesgleichen suchte. Käse, Fisch, Schinken…… und ich muss Dir nicht erzählen, was daraus wurde.
Das sind diese Momente, in denen man sich schwört, nie wieder etwas essen zu können. Bis am nächsten Morgen leckere Semmeln vom besten Bäcker der Welt auf dem Tisch stehen. Das Mittagessen ist Pflicht, schließlich haben wir Kinder, die ja auch etwas brauchen. Am Nachmittag Tortenreste, denn die werden ja auch nicht besser. Ab 18 Uhr war dann Hauseinweihungsparty bei Freunden angesagt. Natürlich mit leckerem Nudelbuffet. Zu Beginn den großen Salatteller nicht zu vergessen. Unglaublich, dass überhaupt noch etwas rein ging. Aber wenn´s schmeckt wird gegessen. Ich tat was ich konnte. Nach der dritten Portion war dann endgültig Schluss. Dankbar nahm ich Sekt, Wein und Likörchen an, in der Hoffnung, das flaue Gefühl im Magen würde sich etwas legen.
Die Stimmung wurde insgesamt so ausgelassen, dass bald nicht mehr zu erkennen war, wer über einen Scherz lachte oder über einen lachenden Mitstreiter. Es entwickelte sich eine Dauerschleife aus Scherzen, Lachkrämpfen und abstrusen Ideen zu unserer neu zu gründenden Partei.
„Die Speckpartei“
Frag lieber nicht. Es war der produktivste Arbeitskreis, an dem ich je teilgenommen habe. An Kreativität nicht zu überbieten. Slogans wie
„Schulspeck für alle!“
„An Weihnachten gibt’s nur Speckulatius!“
wurden geboren. Alles im Protokoll festgehalten.
Die Jugend war auch voll dabei. Sie beschlossen, dass im Werkunterricht nur noch mit Speckstein gearbeitet werden dürfte. Spitzen Idee! Politik kann Spaß machen, wenn sie mit den richtigen Leuten gelebt wird. Die Stimmung am Tisch war unbeschreiblich, während sich das Partyvolk um Tisch und Kochinsel tanzend betätigte. Danke hier an unsere DJean, die alle Wünsche erfüllte und so die Hüften zum Schwingen brachte. Es ist lange her, dass ich so viele Menschen auf einmal aus vollem Herzen lachen hab sehen. Auch Danke an alle, die diesen Spaß möglich gemacht haben. Trotzdem, oder gerade deshalb war angedacht, dass der darauffolgende Sonntag von allen Familien und Pärchen in trauter Einsamkeit begangen werden sollte. Bis, ja, bis die geniale Idee aufkam, am Abend das Wahlergebnis in der Kneipe und mit „Resteessen“ zu begehen. Der Vorschlag wurde fristgerecht vorgebracht, und von allen Genossen und Genossinnen einstimmig beschlossen. So würde jeder seinen Kühlschrankinhalt auf elegante Weise los werden. Also zogen wir am darauffolgenden Tag, nachdem es zum Mittagessen Rouladen gab, geschlossen zum ersten Haus am Platz, mit Torten, Nudeln, usw. bepackt. Dazu ist vielleicht zu erklären, dass das Konzept dieses exzellenten Etablissements ähnlich dem eines Biergartens ist. Wir können Essen mitbringen, was wir wollen, die Getränke gibt es dann vom „Kapitän“. Wir aßen und ließen es uns schmecken. Schön war´s.
Zum Glück hatten wir bereits gegessen, als die ersten Hochrechnungen kamen. Denn auch wenn das hier weiß Gott kein politischer Blog ist und es auch nicht werden soll, die Prozentzahl für die AfD schlug uns allen auf den Magen. Auch wenn ihr Erfolg in unserem Wahlkreis vergleichsweise gering war, wurde es deutlich: Sie ist mitten unter uns. Und das macht mir echt Sorgen.
So kam es, dass mir der Appetit abhandengekommen war. Tatsächlich konnte ich erst am darauffolgenden Dienstag wieder etwas zu mir nehmen. Um 14 Uhr eine Portion Schokopudding. Der musste dann aber sein.
Was ich aus diesem Wochenende gelernt habe?
1. In Gesellschaft von lieben Menschen schmeckt es am besten.
2. Auch ich kann nicht unendlich viel essen, ohne es büßen zu müssen.
3. AfD schlägt mir auf den Magen.
4. Wir sind mehr! Und das muss so bleiben!
Aber um auf Goethe zurückzukommen. Ich ertrage diese tollen Tage gerne. Sie schenken mir so viel Freude und Kraft für die nicht ganz so lustigen Aufgaben meines Alltags, dass ich wirklich behaupten kann, ein zufriedener Mensch zu sein. Nicht immer auf gleichem Niveau der Zufriedenheit, aber doch innerhalb eines erfreulichen Bereichs. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb so viele Leute so schrecklich unzufrieden sind. Haben sie keine Freunde? Keine Familie? Oder können sie sich nur selbst nicht leiden? Ach ja, unter Beachtung aller Aspeckte fällt es mir wieder ein. Die anderen sind schuld!
Da ging’s ja hoch her … Von Schlemmereien bin ich auch immer ganz begeistert. Gottlob bleiben die Pfunde auf dem Fahrrad oder in den Bergen.
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Ja, es war toll. Jedes Wochenende wäre so aber nicht auszuhalten. Genießen in Maßen und nicht in Massen. Das ist die Devise. Zumindest den überwiegenden Teil des Jahres.
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Ich kann dir nur recht geben!!
Es war ein tolles Wochenende.
Meine guten Diätpläne haben sich in diesen drei Tagen in Wohlgefallen aufgelöst und sind auf unbestimmte Zeit verschoben 😀😂👍🏻
Und ich fühl mich super dabei!
Liebe Grüße an alle beteiligten Party-People und Essenssponsoren!
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Hahaaa… super 🐰. Gut gelaunt und mit einem Kilo mehr bist du mir eh lieber… bedenke immer: von einer tollen Frau kann man nie genug haben 😆. Und Glitzer, was ich noch sagen wollte: Am Montag Morgen wollte ich eine Jeans anziehen. Aber schnell wurde mir klar, dass der Hosenknopf wohl mindestens einen Buffetgang vom Knopfloch entfernt war. Die andere Hose war eh viel schicker. Außerdem tat die meinem Bauchmuskelkätzchen besser. Auch von mir einen herzlichen Gruß an alle Feierbären. Mit euch feiere ich am Liebsten 😘. Schön war’s.
In Erwartung auf ein wohl laaaangweiliges Wochenende,
Eure Flitzer❤️
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