Ingwersirup für einen langen Winter

Eine alte Bauernregel lautet:

„Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.“

Auch wenn nicht mehr ganz leuchtend, so trägt dieser Apfelbaum doch noch einen Großteil seiner Blätter.
Unser Apfelbaum denkt auch heute noch nicht daran, seine Blätter abzuwerfen.

Mein Apfelbaum sagt mir jetzt, in der zweiten Hälfte des Novembers, was auf uns zukommen wird. Ein langer Winter und mit ihm bestimmt eine Erkältungswelle nach der anderen.

Deshalb mein gut gemeinter Rat: Fang an, Dich für einen langen Winter zu rüsten.

Letzte Woche war ich beruflich für zwei Tage nicht zuhause. Früher hätte das bedeutet, dass ich vor Reiseantritt die komplette Wäsche gemacht, das Haus geputzt und Essen vorgekocht hätte. Heute nicht mehr. Die Kinder sind groß genug, den Kühlschrank selbst zu öffnen und der Mann kann sich auf seine Sprösslinge verlassen. Da ich allerdings nicht da sein konnte, um sie morgens zum Anziehen von Strumpfhose, Unterhemd, Winterjacke und Mütze zu drängen, hatte ich entschieden, sie durch Ingwersirup auf die zwei kritischen Tage vorzubereiten. Und ohne die Pointe vorwegnehmen zu wollen, alle hatten die mutterlose Zeit überlebt. Ich sag Dir, das Zeug hilft echt.

Und das geht ganz einfach mit Hilfe unserer lieben Mutter Natur. Also greifen wir zu und nehmen das Geschenk dankend an. Nur ein klein wenig Aufwand ist nötig, um uns die gesund erhaltenden Inhaltsstoffe von Ingwer, Zitrone, Rosmarin und Salbei zunutze zu machen.

Zutaten für Ingwersirup
Die Zuckermenge auf dem Bild entspricht natürlich nicht der tatsächlich benötigten Zuckermenge. Sieht so einfach gesünder aus. Ich rechtfertige das mit künstlerischer Freiheit.

Ich mache das so:

1300g frischen Ingwer, 200ml Biozitronensaft aus der Flasche, da bei uns Biozitronen nicht immer erhältlich sind. Jeweils eine Hand voll frischen Salbei und Rosmarin. Beides gibt es bei dem milden November noch immer bei mir im Garten. Und um das Ganze länger haltbar zu machen 1,5kg Zucker. Aber das sagt ja schon der Begriff Sirup.

Handgeschriebenes Rezept farbig illustriert

Zuerst schäle ich den Ingwer mit dem Sparschäler, schneide ihn in Stücke und püriere ihn mit dem Pürierstab unter ständiger Zugabe von insgesamt 1,5 Liter Wasser zu einer breiigen Masse. Das mache ich gleich in einem großen Topf. Dazu gebe ich Zitronensaft und Zucker und lasse alles aufkochen.

Die Kräuter erst nach dem ersten Aufkochen zugeben.

Erst jetzt gebe ich die Kräuter dazu und lasse alles bei niedriger Temperatur eine halbe Stunde lang leise köcheln. Die ganze Masse gieße ich im Anschluss durch ein feines Sieb in einen zweiten Topf und streiche, je nachdem wie viele Schwebeteilchen für mich ok sind, durch das Sieb. Ich finde Schwebeteilchen nicht schlimm. Je mehr ich aus der Masse raushol, desto glücklicher bin ich.

Sirup abgießen
Großes Gerät erleichtert das Arbeiten ungemein. Jedes Umschütten verkompliziert die Arbeit.

Da das bei mir auch mal etwas länger dauern kann, erhitze ich meine Ausbeute im zweiten Topf noch einmal, um sie dann heiß in die Flaschen abzufüllen. Ich benutze Twist off Flaschen, oder für kleine Geschenke auch mal hübsche Bügelverschlussflaschen.

So hält der Sirup den ganzen Winter über ohne Probleme. Geöffnet lagere ich die Flaschen vorsichtshalber im Kühlschrank.

Ingwerlimonade

Und nun noch ein Tipp für alle, die noch ein bisschen mehr Ausbeute rausholen wollen. Den Rest des Ingwer-Kräuterbreis gebe ich noch einmal zurück in den Topf. Fülle den Topf komplett mit Wasser und gebe einen großen Schuss Zitronensaft dazu. Koche alles nochmals zehn Minuten aus, gieße es durch das Sieb in den zweiten Topf und fülle auch diesen Sud in Flaschen. Das Ganze ist dann kein Sirup, wegen der geringen Menge Zucker, doch er schmeckt ganz wunderbar. Probier es einfach aus. Es macht kaum Arbeit und kostet nichts extra. Ich finde diese „Limonade“ himmlisch.

Der Sirup kann als „Shot“, oder über den Tag verteilt mit Wasser verdünnt genossen werden. Falls Du Dir schon einen Infekt eingefangen hast, hilft er auch gegen Krankheitssymptome im HNO-Bereich. Versprochen! Und er hat weniger Nebenwirkungen, als das Betreten des bereits überfüllten Wartezimmers Deines Hausarztes. Und für etwas Unterhaltung, falls Du das Bett hüten musst, empfehle ich Dir unseren Beitrag Krank sein ist gemein.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren und eine gesunde Zeit.

LG Glitzer

 

 

 

4 Antworten auf “Ingwersirup für einen langen Winter”

  1. Hallo, liebe Glitzer,
    ich habe ja das große Glück, dass ich eine deiner Geschenkflaschen abbekommen habe. Leider muss ich das Fläschchen verstecken, denn meine Kinder LIEBEN deinen Ingwersirup. Und ich werde wahrscheinlich nicht um eine Eigenproduktion herumkommen. Ich mag ihn am liebsten in heißem Wasser als Tee… Leeeecker. Der Winter kann kommen, ich danke dir herzlich.
    Schönes Wochenende, freu‘ mich auf morgen.
    Flitzer

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  2. Wow! Dass die ganze Familie den Sirup zu sich nimmt, nötigt mir echt Respekt ab! Bei uns gibt es diesen Winter wieder Gesundheitspaste aus frischem Ingwer, Zitronen und Honig. Jeden Tag einen Löffel voll. Allerdings nur für die Eltern, die Kinder verweigern sich. Vielleicht schmeckt Dein Rezept einfach besser. Bleibt schön gesund!

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    1. Den Ingwersirup pur mögen meine Kinder auch nicht. Ist ihnen einfach zu scharf. Aber verdünnt mit Wasser mögen sie ihn alle. Die Paste aus Ingwer, Zitrone und Honig kenne ich nicht. Ist aber sicherlich auch sehr scharf. Klingt, als wäre auch ich zu schwach dafür.
      Noch sind alle fit. Ich hoffe Deine Paste bringt Euch auch gut durch den Winter. LG Glitzer

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