Zuerst ziehe ich auf dem Fensterbrett die eigenen Pflanzen in kleinen Töpfen vor. Umsorge sie, achte darauf, dass sie genug Licht, aber nicht die knalle Sonne abbekommen. Das erste Blattpaar der Sprösslinge freut mich immer besonders. Sobald es einigermaßen vertretbar ist, kommen die Kleinen ins Hochbeet. Meist sind es dann nicht zwei Pflanzen, wie ursprünglich gedacht, sondern vier, da wider Erwarten doch alle Samen gekeimt haben.
Voller Freude werden die ersten Früchte geerntet, sobald sie eine einigermaßen vertretbare Größe erreicht haben. Als Gemüsesticks für die Pause, als Brotbelag zu Frischkäse auf frisches Brot. Gurken sind sich zu Beginn des Sommers selbst genug. Bis zu dem Punkt, an dem der Ertrag exponentiell zunimmt. Ab da gibt es bei uns überwiegend Gerichte, zu denen Rahmgurkensalat harmoniert. Käsespätzle, Weckschmarrn, Gedrehte Nudeln – der Fleischfresser erkennt sofort wohin das geht. Da muss Mann durch. Schließlich beenden die Läuse diese fleischfreien Gurkenvariationen. Nicht, weil sie als Gast die Gerichte bereichern, sondern weil sie den für Rahmgurken unverzichtbaren Dill befallen, sobald die Witterung zu warm und trocken wird.
Zu diesem Zeitpunkt hat die Gurkenschwemme meist voll eingesetzt. Da der Großteil meiner Verwandten und Bekannten im selben Breitengrad wohnen, laufen die Spendenversuche meinerseits meist ins Leere. Gurken wohin man sieht. Während ich seit Jahren auf die bitterfreie Bauerngurke setze, trumpft mein Umfeld mit sämtlichen Variationen von Gurken auf. Diese gehören, wie ja allseits bekannt, zu den Kürbisgewächsen. Insgesamt gibt es über 50 verschiedene Sorten, die allerdings nicht alle bei uns gedeihen. Die häufigsten Sorten bei mir im Umfeld sind, abgesehen von den Bauerngurken, die Schlangengurken – veredelt oder auch nicht, die Snackgurken – lieben die Kids als Häppchen zwischendurch – und natürlich die Einlegegurken. Allen ist gemein, dass sie bis zu 95 Prozent aus Wasser bestehen, also auch für unterwegs die idealen Durstlöscher sein können. Zusätzlich zur Flüssigkeit liefern sie uns Mineralstoffe und Vitamine, die wir bei schweißtreibenden Temperaturen wirklich gut gebrauchen können. Ich erwähne das, um klar zu machen, dass ich trotz des momentan überreichen Angebots, Gurken wirklich zu schätzen weiß. Nur der Heißhunger ist nicht mehr so da. Und weil ich das jetzt von einigen Hobbygärtnern/innen in meinem Umfeld ebenfalls bestätigt bekam, möchte ich hier eines unserer Lieblingsgurkenrezepte mit Euch teilen.
Gurkensuppe mit Rinderhackbällchen (ca. 12 Teller)
Fleischklößchen:
500g Rinderhack
1 Ei
Salz, Pfeffer
Gurkensuppe:
2 große Zwiebeln
etwas Öl
etwas Mehl
2 Gurken fein geschnitten
1 Becher Sahne
Bohnenkraut
Pfeffer, Salz
Zwiebeln würfeln und in Öl andünsten. Mit Mehl bestäuben, Gurken unterrühren und mit Sahne ablöschen. Mit Fleischklößchensuppe aufgießen und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Bohnenkraut nicht vergessen, das ist bei diesem Rezept die „geheime Zutat“! Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Gut dazu passt noch leckeres Bauernbrot.
Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!
Botanisch gesehen sind Gurken übrigens Beeren, das nur als Besserwisserinfo zwischendurch.
Für alle, die selbst nach diesem Rezept noch Gurken übrig haben, empfehle ich ein Gläschen Gin mit zwei Gurkenscheiben und einer Prise Pfeffer. Lecker! Und für den Morgen danach Gurkenscheiben für´s Gesicht. Sie lassen Schwellungen zurückgehen und beruhigen das Hautbild.
So, leider muss ich hier für heute schon schließen. Ich habe eine Zucchinipflanze, die seit zwei Wochen außer Rand und Band ist. Gibt es wohl den Begriff der Zucchinischwemme? Ich sag Euch, angefangen hat es mit …
Liebe Grüße und bis bald,
Deine Glitzer
😂😂😂👍🏻
Ich kann nur zustimmen!!!
Nach Gurke kommt bei mir Tomate 🍅🙈
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Liebe Glitzer, haut das hin mit Deinen bitterfreien Bauerngurken? Unsere Nachbarin hatte uns früher mit Gurken vesorgt, wohl wegen Gurkenschwemme, weniger aus ihrer großen Güte heraus, und ich denke heute noch mit Schaudern an bitteren Gurkensalat.
Doch inzwischen kenn ich mich aus. Die Zauberformel lautet: Von der Blüte zum Stiel- so soll man Gurken schälen. Diesen Satz, vor gefühlt 100 Jahren bei Frau Heumann im Hauswirtschaftsunterricht gelernt, werde ich nie vegessen. Ich wende dieses Satz auch brav an, soll doch dadurch verhindert werden, dass die Gurke bitter schmeckt, befinden sich doch die Bitterstoffe im Stiel.
Da ich allerdings in Gartendingen absolut talentfrei bin, gibt es bei uns Gurkensalat nur mit gekauften Gurken und gekauftem Dill. Und bei diesen Gurken ist es piepegal, in welcher Richtung man die Gurken schält. Meinen Kindern dieses Wissn zu vemitteln, bringt auch nichts, die essen die Schale mit.
Schade eigentlich. Ich fand es nämlich als Kind sehr lustig, wenn meine Mutter sich die Gurkenschalen aufs Gesicht gelegt hat. Dieser Spaß entgeht meinen Sprösslingen.
Ach ja, viel Spaß mit den Zucchini- ich hätte da ein Kochbuch zu verleihen…
Moni
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Doch, meine sind wirklich absolut bitterfrei. Ich hab von meiner Mama noch einen Trick gelernt. Den Stiel, plus die letzten vielleicht 3cm abschneiden und dann beide Schnittstellen so lange kreisend aufeinander reiben, bis sich ganz viel Schaum bildet. Das sollen dann die Bitterstoffe sein. Ob das wirklich was bringt weiß ich nicht. Aber uns Kindern hat es viel Spaß gemacht. Ich bring Dir auf jeden Fall ein paar Gurken vorbei. Die haben richtig dicke Schalen und müssen geschält werden. Der guten alten Zeiten wegen. Damit Deine Kinder sich auch mal an die Mama mit Gurkenschale im Gesicht erinnern können. LG und bis bald. Glitzer
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