Mal schnell entspannen!

Gestern Abend war ich alleine daheim. Mein Mann war bei einem Freund spielen. Die Kinder hatte er dabei. Ich war gerade dabei, die letzten wichtigen Hausarbeiten zu erledigen, als meine Mama bei mir aufschlug. Als sie sich nach einem kurzen Plausch von mir verabschiedete, gab sie mir noch den guten Rat, die freie Zeit, die mir noch verblieb, für mich zu nutzen, um ein entspannendes Bad zu nehmen.

Da ich dazu in letzter Zeit nicht kam, fand ich die Idee super und setzte sie gleich in die Tat um. Noch während das warme Wasser verheißungsvoll in die Wanne lief, stieg ich in dieselbe und gab, um auf Nummer sicher zu gehen, einen entspannenden Badezusatz zu. Ich genoss die wohlige Wärme und fing bereits an, mich zu entspannen, als mir mein  Buch wieder einfiel. Das habe ich vor einiger Zeit von Flitzer geschenkt bekommen. Ich glaube erstens, weil sie weiß, dass ich für ein gutes Buch immer zu haben bin, und zweitens, weil ich gerne Neues ausprobiere. Die Rede ist dabei von einem Badebuch mit Yogaübungen für die Wanne. Also genau das Richtige für mich.

Ich somit raus aus der Wärme, um das Buch zu suchen. Ich hatte vergessen, mir ein Badetuch bereit zu legen, deshalb verteilte ich das wertvolle Nass im ganzen Badezimmer, aber fand das Buch (zog mir noch schnell meinen Sportbadeanzug an, denn ich hatte schon so eine Ahnung, dass aus diesem Experiment ein Beitrag werden könnte. Und die Gefahr, den Eindruck einer erotisch anrüchigen Seite möchte ich von vornherein ausschließen!) und kuschelte mich wieder in die Fluten.

Das Buch versprach mir für die empfohlenen 15 Minuten eines Vollbades die maximale Entspannung. In der Einleitung erfuhr ich, dass man den Yoga (Ja, korrekt heißt es der Yoga und nicht das Yoga) faktisch überall machen kann. Also auch in der Wanne. Im Folgenden würden mir sieben Übungen erklärt, die hierfür besonders geeignet wären.

Die erste Übung: Im Hier und Jetzt ankommen

Ich legte mich genau nach Anleitung ins Wasser und richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf das Ein- und Ausatmen. Ein und Aus. Ich spürte, wie sich meine Bauchdecke beim Einatmen anhob und beim Ausatmen senkte. Ganz, wie es laut Anleitung sein sollte. Was in der Beschreibung vergessen wurde, dass sich dadurch sowohl mein Bauch, wie auch meine Brüste aus dem Wasser und wieder ins Wasser bewegten. Das war nicht gerade schlimm, doch auf die Dauer etwas nervig, da die Lufttemperatur vieeeel niedriger war als die des Wassers. Entweder hatte der Autor des Buches weder Bauch noch Brüste, oder aber er hatte ein beheiztes Bad.

Das Bild zeigt einen Schaumberg.
Das Bild zeigt mich beim Badewannenyoga. Kenner wissen sofort, dass es sich um eine Ausatemphase handeln muss.

Auf jeden Fall wurde deshalb meine Atmung mit der Zeit gewollt flacher, was ja eigentlich nicht Sinn der Sache war. Aber egal. Gerade, als ich einen gewissen Grad der Entspannung erreicht hatte, wurde die Tür aufgeschlagen und vor mir standen meine Sprösslinge. Hinter ihnen ihr Erzeuger.

Was ich denn da machen würde, wollten sie wissen. „Na entspannen, das sieht man doch.“ Und ich legte mich wieder ins Wasser und versuchte an die Entspannung anzuknüpfen. Dieses Mal die Ohren unter Wasser, um den Lärm zu dämpfen. Ich ignorierte das Geschehen um mich herum, atmete ein und aus und hielt dabei die Augen geschlossen. Ich hörte noch das Gejammer über nasse Socken, doch nach einigen Minuten legte sich der Lärm und die Tür schlug erneut zu. Geschafft, endlich wieder Ruhe. Und während ich so vor mich hin atmete und entspannte, tat es plötzlich einen Schlag. Wassermassen schlugen mir ins Gesicht. Mir blieb die Luft weg. Eine meiner Töchter schmiss sich in die Wanne mit den Worten: „Ich wasch mir nur kurz die Haare wenn´s Recht ist.“ Ich: „Nein ist es nicht, ich entspanne mich gerade! Aber wenn Du schon mal da bist, kannst Du mir auch die nächste Übung vorlesen, während ich sie umsetze.“

Zweite Übung: Aufrecht wie ein Stock

Ich setzte mich aufrecht hin, wie mir geheißen wurde. Beugte die Knie, griff mit den Händen an die Waden. Und dann war ich irritiert. Ich sollte mich so weit aufrichten, als wollte ich meinen Brustkorb über die Wasseroberfläche heben. ??? Beim besten Willen, aber als ich aufrecht in die Wanne saß, war mein Brustkorb bereits über der Wasseroberfläche. Und das, obwohl die Wanne mittlerweile durch das Zusteigen meiner Tochter bis zum Überlauf gefüllt war. Probiert das bitte selbst mal aus. Mit viel gutem Willen lässt sich behaupten, dass meine Brüste, aufgrund der Zeit, die die Schwerkraft bereits an ihnen zerrt, die Wasseroberfläche berühren. Ok, das ist vielleicht etwas höher als das Ende meines Brustkorbes, aber nahe dran. Den Wasserstand ignorierend, atmete ich also aufrecht sitzend fünfmal ein und aus. Beendete die Übung, indem ich die Stirn auf die Knie sinken ließ und dabei tief in den Rücken atmete. Jetzt war ich froh, dass nur meine Nasenspitze die Wasseroberfläche berührte, denn sonst wäre das mit dem tief in den Rücken atmen schwierig geworden.

Dritte Übung: Ein Gruß an die Sonne

Während meine Yogalehrerin mir die Übung vorlas, versuchte ich sie umzusetzen. In der Mitte der Übung wurde mir klar, dass für uns drei (Meine Tochter, Ich und der Yoga) nicht genug Platz in der Wanne war. Auf meinen dezenten Hinweis „Du musst Platz machen.“ reagierte meine Tochter unerwartet. Statt die Wanne zu verlassen, setzte sie sich am unteren Wannenrand quer, ließ die Beine über den Rand baumeln und waltete weiter ihres Amtes. „Strecken Sie Beine und Rücken, und die Arme nach oben.“ las sie. Danach sollte ich die Arme auf die Schienbeine ablegen, ausatmen und beim nächsten tiefen Atemzug die Arme auf dem Wannenrand ablegen und ins Hohlkreuz gehend den Brustkorb öffnen. Als ich gerade ganz konzentriert dabei war meinen Brustkorb zu öffnen, schlug mal wieder die Tür auf. Unser Nesthäkchen wollte wissen, wo denn die am Vorabend versprochenen Chips blieben. Toll, das war´s endgültig mit Entspannung. Badespaß beendet und raus aus der Wanne. Handtuch lag noch immer keines bereit. Auch schon egal.

Ich versorgte die Bande mit Süßem und Salzigem. Kuschelte mich erst missmutig, doch nach einiger Zeit schicksalsergeben mit aufs Sofa und schlief friedlich und zufrieden ein. Offensichtlich hatten mich die Übungen mehr entspannt als gedacht. So schlecht können sie also nicht sein. Ich nehme mir vor, sie mir bald wieder zu Gemüte zu führen. Hoffentlich dann alle sieben und in aller Ruhe. Die Geschenkidee mit dem Badewannenbuch finde ich super. Da bleib ich dran.

Fortsetzung folgt.

Bis dahin alles Liebe und bleib entspannt.

Deine Glitzer

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9 Antworten auf “Mal schnell entspannen!”

  1. Toll beschrieben. Also ich hätte einen Entspannungs-Gegenvorschlag: Das nächste mal den Kids die Chips wegessen, während man gemütlich im warmen Wasser liegend ner angenehmen Musik lauscht. O.k. hinterher würds dann richtig rund gehen, wenn die Chips weg sind… Vielleicht sollte ich meinen Vorschlag nochmal überarbeiten 😉

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  2. Hi Glitzer 🙂
    Als ich das Buch sah, wusste ich sofort, dass das wohl für dich hergestellt wurde. Nicht ganz uneigennützig habe ich es ohne lange zu überlegen gekauft, denn ich WUSSTE, dass wir sicherlich von deinen Erlebnissen damit hören werden :-). Solltest du einen weiteren Anlauf wagen wollen, und das Buch bis zur totalen Entspannung durchturnen wollen, dann schick deine Bande zu uns. Ich werde Sie mit Chips und kühlen Getränken ruhig stellen 😉
    Alles Liebe und ein entspanntes Wochenende
    Deine Flitzer 🙂

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  3. Ach, immer wieder erfrischend!

    Der Tag beginnt nun mit einem entspannten Lächeln. Scheinbar überträgt sich die Entspannung nur durch’s Lesen des Beitrags…

    Freue mich schon auf nächsten Freitag!

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